Freiarbeit sollte gut geplant werden
Normalerweise stehen Lehrkräfte vor ihrer Klasse und vermitteln ihren Schüler*innen den Lernstoff. Im Gegensatz zum Frontalunterricht haben Schüler*innen im Rahmen der Freiarbeit deutlich mehr Freiheiten. Sie entscheiden über das Thema, die Methode, den zeitlichen Rahmen, die Sozialform und den Einsatz der Lernmaterialien.
Damit die Freiarbeit erfolgreich wird, solltest du bei der Planung die folgenden Punkte berücksichtigen.
- Auswahl des Freiarbeitsmaterials: Wähle die zu bearbeitenden Materialien sorgfältig aus. Zum einen sollte das Material zu deinen Schüler*innen passen und ihrem Lernstand entsprechend. Zum anderen sollte es verschiedene Sinne ansprechen und verschiedene Sozialformen ermöglichen, damit es abwechslungsreich und ansprechend ist.
- Sozialformen: Stelle sicher, dass das Material verschiedene Sozialformen wie Einzelarbeit, Partnerarbeit und Gruppenarbeiten ermöglicht.
- Auslage der Freiarbeitsmaterialien: Überlege, wie du die Materialien am besten anbietest. Du kannst sie beispielsweise auf einem Tisch oder einem Regal auslegen.
- Gestaltung des Klassenraums: Die Sitzordnung sollte einen schnellen Wechsel zwischen den Sozialformen ermöglichen. Zudem bieten sich Raumteiler, Abstellflächen, Magnet- oder Pinnwände sowie unterschiedliche Arbeitsplätze an.
- Zeitpunkt: Freiarbeit sollte unterrichtsbegleitend und im Idealfall regelmäßig stattfinden. Du kannst zum Bespiel eine bestimmte Unterrichtsstunde pro Woche dafür festlegen. Sobald deine Schüler*innen mit der Methode vertraut sind, kannst du Freiarbeit auch spontan einsetzen.
- Beraterrolle: Versuche, dich während der Freiarbeit zurückzunehmen und deine unterstützende und beratende Rolle zu wahren.
- Feedback: Überlege dir, wie du eine Kontrollmöglichkeit für deine Schüler*innen einbindest. Das Arbeitsmaterial kann beispielsweise die Lösungen enthalten, um sich selbst zu kontrollieren. Alternativ kann es auch Freiarbeitshefte, die du einsammelst und korrigierst, oder Feedback-Gespräche geben.
Vorteile von Freiarbeit im Unterricht
Freiarbeit sorgt nicht nur für Abwechslung im Unterricht, sondern hat noch viele weitere Vorteile – insbesondere für deine Schüler*innen.
Persönlichkeitsentwicklung
Zunächst einmal förderst du deine Schüler*innen mit Freiarbeit individuell. Durch die Freiheit, selbst über den Lernprozess zu entscheiden, können die Schüler*innen viel über sich selbst lernen. Was weckt ihr Interesse und woran haben sie Spaß? Wie gehen sie bei der Arbeit vor? Wie gut können sie ihre eigene Leistung einschätzen?
Freiarbeit fördert die Selbstständigkeit und die Reflexionsfähigkeit der Schüler*innen. Sie können außerdem ihre eigenen Stärken und Schwächen erkennen. Die Schüler*innen können die Materialien frei auswählen, wofür sie ihre eigenen Interessen und Begabungen kennen müssen.
Unterschiedliche Leistungsniveaus
Im Frontalunterricht ist es oft herausfordernd, alle Schüler*innen mitzunehmen. Freiarbeit geht automatisch auf unterschiedliche Leistungsniveaus ein. Wenn du das Freiarbeitsmaterial gewissenhaft auswählst, gibt es die passenden Inhalte für alle und niemand wird unter- oder überfordert. Zugleich können die Schüler*innen in ihrem individuellen Tempo arbeiten.
Fazit: Selbstverantwortliches Lernen mit Freiarbeit fördern
Freiarbeit ermöglicht es Schüler*innen, entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen zu lernen. Neben Fachkompetenzen fördert Freiarbeit dadurch ebenso Selbstkompetenzen, Sozialkompetenzen und Methodenkompetenzen. Als Lehrkraft nimmst du dazu während der Freiarbeit lediglich eine beratende Rolle ein. Bei der Vorbereitung gibt es aber einiges zu tun: Neben der Auswahl von Freiarbeitsmaterialien, die ansprechend sind und zum Lernstand deiner Schüler*innen passen, musst du auch für eine passende Lernumgebung für die Freiarbeit sorgen.
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