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Jedes Kind mitnehmen - Wie man lernt Chancengerechtigkeit im Unterricht zu leben

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Jedes Kind mitnehmen Wie man lernt Chancengerechtigkeit im Unterricht zu leben
(C) climb-GmbH

Leider hat Armut immer noch Auswirkungen auf den Bildungsweg von Kindern in Deutschland. Jedes 5. Kind in Deutschland lebt in Armut und gerade diese Kinder benötigen bestimmte Fähigkeiten, um mit Rückschlägen und Hindernissen umgehen zu können. Allerdings bedeutet für viele dieser Kinder der Alltag oftmals wenig Bücher und vor allem Eltern mit wenig Zeit und vielen Sorgen. Diese Kinder starten daher mit ungleichen Voraussetzungen in die Schule und haben es beim Lernen viel schwerer als andere. Das führt dazu, dass reiche Kinder eher aufs Gymnasium gehen und arme Kinder eher auf die Hauptschule. Als Lehrkraft ist es schwierig, die verschiedenen Voraussetzungen sozial benachteiligter Kinder im Unterricht zu berücksichtigen und jedes Kind mitzunehmen. Im Studium lernt man das in der Regel nicht. Und man hat ja schon genug damit zu tun, den Lehrplan durchzukriegen und fachliche Fähigkeiten zu vermitteln. Dabei bleibt oft die Möglichkeit auf der Strecke, den Kindern eine produktive Einstellung zum Lernen beizubringen, die auf überfachlichen Fähigkeiten wie Selbstbewusstsein, Durchhaltevermögen und Planungskompetenz beruht. Auch hier sind wohlhabende Kinder im Vorteil, da sie mehr Gelegenheiten haben, diese Kompetenzen im außerschulischen Bereich oder durch die Erziehung durch Akademiker-Eltern zu erlangen.

5 Tipps für (angehende) Lehrkräfte, wie man benachteiligte Kinder fördert

Aber: Jedes Kind kann schon vieles davon, und den Rest kann es lernen. Dafür benötigt es nur ein paar Voraussetzungen im Klassenraum:

1. Klare Regeln und Konsequenzen: Regeln bieten einen Rahmen, in dem sich Kinder orientieren können, und der ihnen die Möglichkeit gibt, aus Fehlverhalten zu lernen. Auch kleine Rituale helfen den Kindern, förderliche Verhaltensweisen routiniert zu zeigen und daraus Sicherheit zu gewinnen.

2. Hoher, aber angemessener Anspruch: Fördern und fordern ist hier die Devise. Es gibt keine hoffnungslosen Fälle, es sei denn, man erklärt sie zu solchen. Kinder übernehmen gerne Verantwortung, wenn man sie nur lässt und ihnen die Möglichkeit gibt, sich in ihrem Tempo zu verbessern.

3. Positive Verstärkung und Wertschätzung: Kinder möchten ernst genommen werden. Daher kann man mit Transparenz und ehrlichem Lob ein gutes Klima schaffen, in dem Motivation zum Lernen möglich werden kann.

4. Spaß: Das erklärt sich wohl von alleine. Ist die Stimmung mies, kann z. B. ein lustiger Energizer helfen, um angestauten Frust raus zu lassen.

5. Stärkenorientierung: Wenn man mit Kindern reflektiert, was sie richtig gut können, fällt es ihnen auch leichter, diese Fähigkeiten gezielt einzusetzen. Das führt zu mehr Erfolgserlebnissen im Unterricht, wodurch Kinder den Spaß am Lernen entdecken können. Und dieser bewirkt Wunder!

Die Motivation, sich Ziele zu setzen und darauf hinzuarbeiten, ermöglicht auch ärmeren Kindern, ihre Bildungs- und Lebenswege selbstbestimmt zu gehen und soziale Nachteile im weiteren Verlauf auszugleichen. Sie brauchen nur die Starthilfe engagierter Lehrkräfte. Eine Organisation, die Lehramtsstudierenden dabei hilft, Stärkenorientierung im Unterricht zu nutzen, ist climb. climb veranstaltet dreimal im Jahr Lernferien für sozial benachteiligte Kinder und bietet ihren freiwilligen Lehrkräften Praxiserfahrung und Weiterbildungsangebote. So kann sichergestellt werden, dass Lernferien kein kurzfristig wirkendes Ferienprogramm sind, sondern dass Chancengleichheit durch engagierte Lehrkräfte im Klassenraum weitergelebt wird.

Du willst das alles ausprobieren?

Wenn Du Lust hast, mehr Lehrpraxis während des Studiums zu sammeln und gleichzeitig Kinder stark für ihren Bildungsweg zu machen, dann informiere Dich hier, wie Du mitmachen kannst: https://www.climb-lernferien.de/mitmachen/climb-lehrer-innen/

Über climb: Unter dem Motto "clever lernen, immer motiviert bleiben" finden seit 2012 Lernferien für armutsgefährdete Grundschulkinder in verschiedenen Städten in Deutschland statt. Das Ziel der climb-Lernferien ist, diese Kinder schulisch zu fördern und stark für ihren weiteren Lebensweg zu machen. Dabei wird climb von jungen Erwachsenen unterstützt - vorwiegend Lehramtsstudierenden, die als climb-Lehrer*innen, die Kinder ehrenamtlich unterrichten. Sie sind dann Lehrende und Lernende gleichermaßen und werdem ermutigt, neue Methoden auszuprobieren und lernen dabei, den Unterricht mit den Kindern zu planen. Für viele climb-Lehrer*innen sind die Lernferien aber nicht nur eine Chance Praxiserfahrung zu sammeln, sondern oftmals auch eine Möglichkeit sich genauer mit dem Thema Chancengleichheit auseinander zu setzen. Vielen bieten die climb-Lernferien außerdem einen Perspektivenwechsel. Sie entwickeln eine größere Sensibilität für Kinder mit sehr unterschiedlichen Lebensläufen, entdecken aber auch ihre eigenen Stärken und können sich als Führungskraft ausprobieren, in dem sie Kinder nachhaltig fürs Lernen begeistern.

Du bist Lehramtsstudent*in oder Referendar*in?

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