Klassenkasse: Was Schüler*innen davon lernen können

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Ein Ausflug mit der ganzen Klasse, gemeinsam ein Eis essen gehen oder neues Material für den Unterricht – das sind alles Investitionen, die mit einer Klassenkasse leichter gestemmt werden können. Aber wer kümmert sich um die Klassenkasse? Wie wird sie gefüllt? Und wie wird das Geld sicher aufbewahrt? Hier erfährst du, wann sich eine Klassenkasse lohnt und worauf du als Klassenleitung achten solltest.

© olia danilevich / Pexels
Klassenkasse: Was Schüler*innen davon lernen können

Gemeinsame Projekte mit einer Klassenkasse finanzieren

Im Schulalltag kann eine gute Klassengemeinschaft viel ausmachen. Ein starker Zusammenhalt fördert nicht nur die Stimmung im Klassenzimmer, sondern auch die Entwicklung der einzelnen Schüler*innen.

Gemeinsame Projekte können den Klassenzusammenhalt fördern. Oft sind solche Aktivitäten aber mit zusätzlichen Kosten verbunden. Eine Klassenkasse kann bei der Finanzierung helfen.

Die Vorteile einer Klassenkasse

Eine Klassenkasse trägt nicht nur durch die Finanzierung gemeinsamer Aktivitäten zum Klassenzusammenhalt bei. Generell muss die gesamte Klasse an einem Strang ziehen, damit die Klassenkasse ihren Zweck erfüllt: Entscheidungen über Verantwortlichkeiten treffen, Geld einzahlen, Geld sammeln. Die gesamte Organisation rund um die Klassenkasse hat deshalb einige Vorteile.

Klassenkasse: Was Schüler*innen davon lernen können
Abbildung 1: Vorteile einer Klassenkasse

Umgang mit Finanzen lernen

An aller erster Stelle lernen die Schüler*innen, eigenständig mit Geld umzugehen. Sie müssen nicht nur überlegen, wofür sie wieviel Geld brauchen, sondern ebenso dafür sparen.

Die Schüler*innen können dazu regelmäßig selbst einen kleinen Beitrag einzahlen. Es ist jedoch auch möglich, dass sich die Eltern zu Beginn eines Halbjahres mit einem Pauschalbetrag an der Klassenkasse beteiligen.

Falls beispielsweise am Ende des Schuljahres noch Geld übrig ist, müssen die Schüler*innen erneut gemeinsam entscheiden, ob sie den Restbetrag untereinander aufteilen oder zum Beispiel gemeinsam ein Eis essen gehen.

Wichtige Kompetenzen fördern

Falls größere Geldsummen benötigt werden, müssen sich die Schüler*innen Wege überlegen, wie sie das Geld einnehmen können. Diese Variante fördert ihre Problemlösungskompetenz, ihre Selbstständigkeit, ihre Teamfähigkeit und ihre Organisationsfähigkeiten.

Deine Klasse kann zum Beispiel über eine Online-Spendenplattform ein Fundraising-Projekt starten und im Bekanntenkreis um Spenden bitten. Ebenso sind Veranstaltungen wie ein kleiner Flohmarkt, ein Konzert oder ein Kuchenverkauf denkbar, um damit Gewinn zu machen.

Klassenprojekte finanzieren

Ihr wollt euch besonderes Material für den Unterricht anschaffen? Euer Klassenzimmer soll renoviert werden? Oder vor den Ferien wollt ihr zusammen ein Eis essen? Alles, was ihr gemeinsam als Klasse unternehmen wollt, kann aus der Klassenkasse finanziert werden.

Im Schuljahr fallen immer wieder Ausgaben an. Mit einer Klassenkasse kann zu Beginn eines Halbjahres ein Pauschalbetrag von allen Schüler*innen eingesammelt werden, um diese Kosten zu decken. Das erspart vor allem dir als Lehrer*in den Aufwand, immer wieder aufs Neue kleine Beträge einzusammeln.

Hinweis: Wichtig ist, dass gemeinsam mit der Klasse, den Eltern und den Lehrkräften entschieden wird, wofür das Geld aus der Klassenkasse ausgegeben wird. Im Endeffekt kann das alles sein, was einen Mehrwert für die Klasse bietet.

Kosten für Klassenfahrten und Exkursionen reduzieren

Zudem können größere Pläne, wie beispielsweise eine Klassenfahrt oder eine Exkursion, mithilfe der Einnahmen in der Klassenkasse finanziert werden. Das reduziert die Beiträge pro Schüler*in.

Das kann nicht nur eine finanzielle Entlastung für die Eltern sein. Gleichzeitig können so auch Wunschaktionen in die Tat umgesetzt werden, die den vorgesehenen finanziellen Rahmen sprengen.

Worauf du bei einer Klassenkasse achten solltest

Ob es eine Klassenkasse geben soll oder nicht, solltest du gemeinsam mit deiner Klasse entscheiden. Falls nicht alle Schüler*innen dafür sind, sollte überlegt werden, ob sich die Klassenkasse trotzdem lohnt. Der Beitrag ist nämlich freiwillig! Falls sich jemand nicht an der Klassenkasse beteiligen möchte, muss die Person den jeweiligen Beitrag für gemeinsame Aktionen separat zahlen.

Die große Frage ist: Wer kümmert sich um die Klassenkasse? Zur Verwaltung gehört, die Ausgaben für das Schuljahr zu planen und den Überblick über die Finanzen zu planen. Entweder kann die Klassenleitung diese Aufgabe übernehmen, oder die Klasse wählt eine*n Schatzmeister*in.

Darüber hinaus solltest du die folgenden Punkte beachten:

  • Das Geld muss separat vom Privatvermögen aufbewahrt werden.
  • Einnahmen und Ausgaben müssen nachvollziehbar dokumentiert werden.
  • Das eingenommene Geld sollte sicher gelagert werden.

Tipps für die Klassenkasse

Wenn nicht gerade Bargeld in einer Kassette im Klassenzimmer landen soll, könnt ihr ein Klassenkonto bei einer Bank eröffnen. Viele Banken bieten zu diesem Zweck spezielle Konten an, die kostenlos geführt werden können. Damit ist das Geld aus der Klassenkasse nicht nur sicher, sondern ihr habt auch einen besseren Überblick und erleichtert euch die Buchführung.

Zudem gibt es mittlerweile Apps für die Verwaltung der Klassenkasse. Damit behaltet ihr die Beiträge einzelner Klassenmitglieder im Überblick, könnt Zahlungsaufforderungen per Messenger senden und die Einnahmen und Ausgaben vermerken.

Hinweis: Wenn du als Klassenleitung die Verwaltung der Klassenkasse übernimmst, haftest du für das dir anvertraute Geld. In diesem Fall ist ein Klassenkonto sinnvoll, um das Geld vor Diebstahl zu schützen. Um dir einige Verwaltungsaufgaben zu ersparen, kann trotzdem ein*e Kassenwart*in gewählt werden.

Fazit: Lass deine Schüler*innen mit einer Klassenkasse Verantwortung übernehmen

Eine Klassenkasse kann nicht nur den Klassenzusammenhalt, sondern auch wichtige Kompetenzen deiner Schüler*innen fördern. Gleichzeitig hat sie den großen Vorteil, dass gemeinsame Aktivitäten, wie Ausflüge oder Klassenfahrten, leichter finanziert werden können. Trotzdem ist eine Klassenkasse mit einem großen Verwaltungsaufwand verbunden. Deshalb solltet ihr euch gut überlegen, ob sich eine Klassenkasse wirklich lohnt, oder ob ihr lieber nur einzelne Projekte startet, um ein bestimmtes Vorhaben zu finanzieren.

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