#Lernen #Klausurenphase #Stressmanagement

Klausurenphase: Wie lerne ich richtig?

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(C) Syda Productions / Fotolia

Die Bibliothek ist überfüllt. Im Schreibwarengeschäft sind die Post-its aus. Im Wohnheim herrscht eine unheimliche Ruhe. Nur wenn man ganz nah an die Zimmertüren herangeht, hört man das leise Wimmern eines Studenten, der gerade einen Nervenzusammenbruch erleidet. Das kann nur eins bedeuten: Klausurenphase! Bei einem sind wir uns alle einig, während der Prüfungszeit herrscht absoluter Ausnahmezustand. Es ist so ziemlich die stressigste Phase im ganzen Semester und bringt jeden Studenten regelmäßig an seine Belastungsgrenze.

Damit Du die nächste Prüfungsphase so heil wie möglich überstehst, wollen wir Dir ein paar Tipps mit auf den Weg geben. So kannst Du Dir einiges an Zeit und Stress sparen, und seien wir mal ehrlich – wer will das nicht?

Zuerst einmal solltest Du Dir Gedanken darüber machen, welcher Lerntyp Du eigentlich bist. Das hat nämlich einen großen Einfluss darauf, wie Du am einfachsten lernst. Grob gesagt, gibt es vier unterschiedliche Lerntypen. Den Visuellen, den Auditiven, den Haptischen und den Kommunikativen. Wenn Du der visuelle Lerntyp bist, lernst Du am besten durch reines Sehen. In dem Fall sind für Dich Lernvideos oder Mindmaps gut geeignet. Als auditiver Lerntyp lernst Du am besten, indem Du Dinge hörst, also wenn Du zum Beispiel in der Vorlesung aufmerksam zuhörst. Du kannst Dir aber auch Deinen Lernstoff zusammenfassen und auf Dein Handy sprechen und dann anhören - Dir quasi selbst vorlesen. Der haptische Typ lernt gut durch Anfassen und Bewegung. Hier steht das „learning by doing“ im Vordergrund, also begreifen durch selbst ausprobieren. Oft hilft es diesem Lerntyp auch, sich beim Lernen zu bewegen, also einen Spaziergang zu machen, während Du Deine Zusammenfassung lernst. Der kommunikative Typ lernt, indem er mit anderen über die Lerninhalte spricht. Hier bieten sich Lerngruppen an, in denen man zusammen den Stoff durcharbeitet, oder Du missbrauchst einfach jemanden aus Deiner Familie oder Deinem Freundeskreis, der sich mit deinem Fach nicht auskennt und versuchst demjenigen den Stoff zu erklären.

Herausfinden, welcher Lern-Typ Du bist, kannst Du einfach durch Ausprobieren oder mit einem online Test.

 

Jetzt kommen wir mal zum eigentlichen Akt des Lernens – wie stellt man das am besten an? Eine der beliebtesten Lerntechniken ist die Pomodoro-Technik. Dabei wird Lernen und Pausen machen in spezifische Zeitfenster eigeteilt, normalerweise 25 Minuten lernen, 5 Minuten Pause. So kannst Du konzentriert arbeiten und Dein Gehirn bekommt genügend Verschnaufpausen. Es gibt unzählige Apps und Internetseiten, die Dir als Stoppuhr für diese Technik zur Verfügung stehen.

Außerdem gibt es noch die sogenannten Input und Output Strategien. Bei der Input Strategie setzt man sich einen festen Zeitrahmen, wie „heute will ich 2 Stunden lernen“, oder „ich lerne täglich 3 Stunden“. Mit dieser Strategie kannst Du ganz einfach Deine Woche planen. Jedoch kann es hier passieren, dass Du Deinen Stoff nicht durchbekommst, weil Du Deine Zeitfenster zu klein gewählt hast. Bei der Output Strategie zählt das Ergebnis, also „ich will heute 2 Kapitel zusammenfassen“, oder „ich habe noch 4 Wochen bis zur Prüfung, bis dahin muss ich den ganzen Stoff gelernt haben“. Um hier einen Plan zu erstellen, musst Du Deinen Lernstoff in kleine Einheiten zerteilen und auf Deine Lerntage aufteilen. Hier kann es passieren, dass Du beispielsweise den Lernaufwand für ein Kapitel unterschätzt und länger dafür brauchst, als geplant.

Eine hilfreiche Methode, die Dir sehr viel Zeit ersparen kann, ist das so genannte Speed Reading. Menschen, die diese Technik nutzen, können ihre Lesegeschwindigkeit verdoppeln und behalten mehr von dem, was sie gelesen haben. Klingt praktisch – aber wie funktioniert‘s? Erst einmal muss man wissen, dass unser Gehirn mehr von einem Text behält, wenn man ihn zwei Mal schnell liest, als wenn man ihn einmal gründlich durcharbeitet. Das bedeutet, Du solltest Deinen Text einfach nur überfliegen und auf gar keinen Fall, wenn Du etwas nicht verstanden hast, wieder zurück springen und den Satz nochmal lesen. Vieles ergibt sich später aus dem Kontext und spätestens beim zweiten Mal lesen, wenn Du schon eine grobe Idee hast, worauf der Text hinaus will, macht alles viel mehr Sinn und Du kannst es Dir besser merken. Du solltest üben, beim Lesen flüssig mit dem Auge über die Zeilen zu gleiten und ein Stoppen zu vermeiden. Außerdem macht es Sinn, nicht jedes Wort einzeln, sondern in Sinn-Wort-Gruppen von 2-5 zusammengehörigen Wörtern zu lesen. Zudem hat sich erwiesen, dass man schneller liest, wenn man sich ein Time-Limit setzt, Du Dir also eine Eieruhr stellst und sagst „in 25 Minuten lese ich dieses Kapitel“. Damit setzt Du Dich selbst unter Druck und verhinderst gedankliches Abschweifen.

Noch ein kleiner Tipp zum Schluss: Spickzettel haben einen Sinn, Du solltest sie nur nicht mit in die Prüfung nehmen. Das Gehirn lernt am besten durch Wiederholung. Das bedeutet, es ist sinnvoll eine Zusammenfassung, von der Zusammenfassung, von der Zusammenfassung zu schreiben, bis alles auf einen Spickzettel passt. Wenn Du Deinen Stoff so oft zusammengefasst hast, wirst Du den Spickzettel gar nicht mehr brauchen!

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