Körpersprache im Unterricht richtig einsetzen

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Egal ob es um einen Unterrichtsbesuch im Referendariat oder um die erste Stunde in einer neuen Klasse geht: Die Körpersprache im Unterricht hat großen Einfluss darauf, wie du von deinem Publikum wahrgenommen wirst. Eine aufrechte Körperhaltung strahlt zum Beispiel Souveränität und Selbstbewusstsein aus und lässt deine Stimme fester und klarer klingen. Hier erfährst du, warum die Körpersprache von Lehrer*innen so wichtig ist und worauf du im Klassenzimmer achten solltest.

Körpersprache im Unterricht richtig einsetzen

Körpersprache von Lehrer*innen

Ohne Worte eine gewisse Autorität ausstrahlen – das gelingt mit der richtigen Körperhaltung und ist im Klassenzimmer von großem Vorteil. Im Unterricht soll es ja um die Lehrinhalte gehen. Durch deine Körpersprache kannst du das Gesagte unterstreichen und dir so mehr Gehör verschaffen.

Gleichzeitig kann dir ein achtsames Auftreten im Klassenzimmer dabei helfen, dich sicherer und selbstbewusster zu fühlen. Achte aber darauf, nicht zu übertreiben und bleibe authentisch. Es geht nicht (nur) darum, beliebt bei den Schüler*innen zu sein, sondern vor allem darum, kompetent und erfolgreich zu unterrichten.

6 Tipps für eine bessere Körpersprache im Unterricht

Um von deinen Schüler*innen ernst genommen zu werden und dich vor der Klasse wohlzufühlen, gibt es einige Dinge, auf die du achten kannst.

Achtung: Die Augen zu verdrehen oder sich an eine(n) Schüler*in heranzuschleichen – das sind Beispiele für nonverbale Verhaltensweisen, die keinen guten Eindruck hinterlassen. Falls du im Unterricht nicht sicher bist, wie du dich verhalten solltest, stell dir am besten vor, wie du dich selbst in der Situation der Schüler*innen fühlen würdest.

Körpersprache im Unterricht richtig einsetzen
Abbildung 1: Tipps für eine bessere Körpersprache im Unterricht

Sei im Unterricht präsent

Niemand ist perfekt und auch du wirst deine Körpersprache nicht immer unter Kontrolle haben. Dennoch ist es hilfreich, im Unterricht achtsam zu sein. Besonders in schwierigen Situationen kann eine bewusste Körpersprache dazu beitragen, die Wogen zu glätten oder die Aufmerksamkeit deiner Klasse wiederzugewinnen.

Als Faustregel solltest du im Hinterkopf behalten, dass deine verbale und deine nonverbale Kommunikation aus einem Guss sein sollten. Sei vom Betreten bis zum Verlassen des Klassenzimmers präsent und überlege dir, wie dir deine Körpersprache dabei helfen kann, den Unterrichtsinhalt zu vermitteln.

Richte dich auf

Ein fester Stand und eine aufrechte Haltung sind das A und O für eine gute Körpersprache. Du solltest jedoch versuchen, dadurch nicht verkrampft zu wirken.

Wir haben dir ein paar Tipps für einen souveränen Stand zusammengestellt. Darüber hinaus findest du in unserer Datenbank UmaDa weitere Materialien passend zum Thema.

Beweg dich im Klassenzimmer mit Bedacht

Um ein positives Lernklima zu schaffen, solltest du deinen Schüler*innen auf Augenhöhe begegnen. Mit deiner Körpersprache kannst du ihnen das Gefühl geben, wahrgenommen und geschätzt zu werden.

Vor allem, wenn du dich im Klassenzimmer bewegst, solltest du dabei auf deine Schüler*innen Rücksicht nehmen. Bewege dich zum Beispiel lieber langsam und lauf nicht hektisch auf sie zu. Wenn sie Aufgaben allein oder in Gruppen erarbeiten, wahre eine angemessene Distanz und komme ihnen nicht zu nahe. Dreh den Schüler*innen nicht den Rücken zu, wenn sie mit dir sprechen.

Achte auf deine Mimik

Ein wichtiger Teil deiner Körpersprache ist dein Gesichtsausdruck. Deine Mimik sollte offen, aber bestimmt sein. Zu häufiges Lächeln kann beispielsweise als Unsicherheit gedeutet werden. Entspanne deine Gesichtsmuskeln, denn ansonsten wirkst du angespannt. Nimm Blickkontakt zu deinen Schüler*innen auf, aber lass das nicht zu einem unangenehmen Starren ausufern.

Nutze deine Stimme richtig

Als Lehrer*in ist deine Stimme eines deiner wichtigsten Werkzeuge. Man sagt nicht umsonst, dass der Ton die Musik angibt. Eine aufrechte Körperhaltung kann zwar schon Wunder wirken und deine Stimme fester klingen lassen. Trotzdem solltest du ebenfalls auf deine Ausdrucksweise und Lautstärke und achten. Zu schnelles Sprechen, zögerliche Aussagen, ständige Unterbrechungen mit „ähm“ oder eine kaum hörbare Lautstärke machen selbst die beste Körpersprache zunichte.

Darüber hinaus solltest du deine Stimme unbedingt gut pflegen. Dazu gehört, deine Stimmbänder vor dem Unterricht etwas aufzuwärmen. Dazu kannst du einfach unter der Dusche oder im Auto deine Lieblingssongs mitsummen.

Unser Tipp: Besonders im Referendariat hast du die Gelegenheit, an deiner Stimme zu arbeiten. Falls du beim Unterrichtsbesuch dazu nicht sowieso schon Feedback bekommst, kannst du beispielsweise bei deinem oder deiner Mentor*in nach einer Einschätzung fragen.

Gestikuliere bewusst

Was du mit deinen Händen anstellst, kann deine Wahrnehmung beeinflussen: Wer die Arme überkreuzt, wirkt beispielsweise eher ablehnend. Wer die Hände zu Fäusten ballt, wirkt wütend. Deshalb solltest du eine neutrale Position für deine Hände finden und sie nicht hinter dir verstecken.

Es ist zwar keine gute Idee, hektisch mit Händen und Armen durch die Gegend zu fuchteln. Wenn du die Gesten jedoch an den Inhalt anpasst, kann das deinen Schüler*innen dabei helfen, deinen Erklärungen leichter zu folgen.

Unser Tipp: Besonders wenn man nervös ist, kann die Gestik schwer zu kontrollieren sein. Vor einem Unterrichtsbesuch oder einer anderen Präsentation kannst du dir überlegen, wie du deine Hände sinnvoll beschäftigen kannst. Was willst du ausdrücken und welche Geste passt dazu? Gibt es Hilfsmittel, wie einen Zeigestock oder Plakate, die du einbinden kannst?

Sport für eine bessere Körperhaltung

Wer seine Körpersprache verbessern möchte, kann das mit Sport tun. Dafür eignen sich Sportarten, die besonders die Rücken- und Bauchmuskulatur trainieren. Das sind beispielsweise Yoga und Pilates, aber auch Schwimmen, Joggen oder Tanzen.

Übrigens hat eine aufrechte Körperhaltung nicht nur Vorteile für deinen Auftritt im Klassenzimmer. Wenn du aktiv daran arbeitest, wirst du im Alltag unbewusst mehr Haltung einnehmen. Das fördert das Selbstbewusstsein und reduziert Verspannungen im Rücken. Besonders bei Yoga und Pilates lernst du, tiefer zu atmen und stärkst so deine Stimme.

Fazit: Nutze die Vorteile der nonverbalen Kommunikation

Um dir selbst das Leben zu erleichtern, solltest du als Lehrer*in auf deine Körpersprache im Unterricht achten. Denn sie unterstreicht nicht nur, was du im Unterricht vermitteln möchtest, sondern hilft deinen Schüler*innen auch dabei, dir besser zu folgen. Gleichzeitig ist deine Körpersprache ein wichtiges Werkzeug, um sowohl Autorität als auch eine gewisse Offenheit auszustrahlen. Falls du weitere Tipps benötigst, gibt es viele Seminare, in denen du lernst, wie du deine Rhetorik und Körpersprache wirksam einsetzt.

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