… Du trägst Wollhandschuhe. Fäustlinge. Jetzt bekommst Du die Aufgabe in kurzer Zeit einen dünnen Faden durch ein sehr kleines Nadelöhr zu fädeln. Alle anderen um Dich herum tragen keine Handschuhe. Natürlich – Du brauchst wesentlich mehr Zeit und Glück als die anderen. Natürlich strengt Dich das Einfädeln um ein Vielfaches mehr an als die anderen. Dabei willst Du nichts anderes, als genauso erfolgreich zu sein, wie die anderen.
Denke nun an die Kollegin zurück, die vor der Kaffeemaschine stehend klagte, dass all die Übungsaufgaben nichts genützt. Hätte es Dir in der beschriebenen Situation mit der Nadel und dem Faden geholfen, wenn Du mit Deinen Handschuhen zusätzliche Fäden hättest einfädeln sollen? Wäre Dir das Einfädeln dann irgendwann leichter gefallen? Vielleicht würdest Du eine hilfreiche Strategie, die es Dir etwas einfacher macht, entwickeln. Sinnvoller wäre es jedoch, jemand würde Dir eine Nadel mit einem größeren Nadelöhr geben oder ein anderes Hilfsmittel geben. Im übertragenen Sinne waren vielleicht die zusätzlichen Übungsaufgaben einfach nicht das, was der Schüler gebraucht hat. Vielleicht hätte es ihm geholfen, wenn er grundsätzliche Hilfestellung und Erklärungen bekommen hätte.
Stellst Du in Deinem Unterricht fest, dass ein Kind Schwierigkeiten hat, solltest Du Dir Unterstützung und Rat holen. Tausche Dich mit den Lehrkräften der Klasse aus. Bitte Förderschullehrkräfte um Unterstützung. Sie können eine mögliche Lernschwäche diagnostizieren und einschätzen, ob ein sonderpädagogischer Unterstützungsbedarf sinnvoll ist.
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Das dauert nur einen kurzen Augenblick! :)
Fantastisch!
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