Nüchtern betrachtet wirkt die geplante Regelung wie ein Tauschhandel von Freiheit und Sicherheit. Entscheidet man sich für die Zulage, verdient man nicht nur signifikant mehr als andere Referendar*innen und genießt damit alle Vorzüge, die ein höheres Einkommen mit sich bringt. Die Notlage der ländlichen Schulen bescheren bereitwilligen Lehrkräften einen sicheren Arbeitsplatz in der Folgezeit – und wenn man sich dort bewehrt, ist die Verbeamtung wahrscheinlich nicht mehr weit. Die Kehrseite der Medaille ist, dass man sich über Jahre hinweg verpflichtet, an einer solchen Schule zu arbeiten. Das muss nichts Schlechtes sein, birgt jedoch Nachteile. Was wenn einem die Schule, der man zugewiesen wird, nicht zusagt, man mit den Kolleg*innen, den Schüler*innen, den Arbeitsstrukturen etc. nicht zurecht kommt? Dass an ländlichen Schulen Lehrkräfte fehlen, hat oft seine Gründe, auch wenn diese nicht unbedingt bei der Schule selbst, sondern z.B. in Fragen finanzieller Förderung o.Ä. liegen. Die Arbeit im ländlichen Raum bedeutet zudem nicht selten auch, dass der eigene (private) Lebensmittelpunkt sich entsprechend verlagern muss.
Einen Kommentar hinzufügen
Übermittle Daten ...
Das dauert nur einen kurzen Augenblick! :)
Fantastisch!
Dein Kommentar wurde hinzugefügt. :)