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Praxiserfahrungen im Lehramtsstudium mit Nebenjobs sammeln

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Als angehende Lehrkraft hast du eine anspruchsvolle Aufgabe: Du bereitest dich auf eine Karriere vor, die nicht nur inhaltlich und intellektuell fordernd, sondern auch sehr verantwortungsvoll ist. Denn es ist dein Job, kommende Generationen auf ihr weiteres Leben vorzubereiten und ihnen wichtiges Wissen zu vermitteln. Gleichzeitig musst du dich um deine Finanzen kümmern, um dein Studium zu finanzieren. Doch die Zeit im Studium ist meist knapp bemessen. Um sie effizient zu nutzen, kannst du mit einem Nebenjob mit Bezug zu deinem Lehramtsstudium zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Hier erfährst du, welche Optionen dir zur Auswahl stehen und welche Vor- und Nachteile Nebenjobs haben.

Praxiserfahrungen im Lehramtsstudium mit Nebenjobs sammeln

Finanziell unabhängig mit Nebenjob

Miete, Semesterbeitrag, Versicherungen und Lebensmittel – im Studium kommen einige Fixkosten auf dich zu. Wer keine oder nur eine kleine finanzielle Unterstützung durch die Eltern bekommt, muss selbst überlegen, wie er oder sie die anfallenden Kosten tragen kann. Neben BAföG, Stipendien oder Studienkrediten kannst du dir dazu einen Nebenjob suchen. Damit kannst du nicht nur deinen Kontostand aufbessern, sondern auch wertvolle Praxiserfahrungen sammeln.

Generell sind bei der Wahl deines Nebenjobs aber einige Aspekte zu beachten:

  • Wenn du selbst eine Krankenversicherung zahlst, gilt eine 20-Stunden-Regelung. Du darfst nicht mehr als 20 Stunden pro Woche arbeiten, andernfalls wird dein Beitrag erhöht.
  • Zusätzliche Einnahmen können sich auch auf das BAföG Wenn du BAföG erhältst, wird es ab einem zusätzlichen Einkommen ab aktuell 520 Euro im Monat gekürzt.
  • Um keine Steuern zahlen zu müssen, kannst du dich entweder für einen 450 Euro Minijob entscheiden. Oder du arbeitest selbstständig, solltest dann aber pro Jahr nicht den Steuerfreibetrag für Studierende von aktuell 10.908 Euro (2023) überschreiten.

Nebenjobs mit Lehrtätigkeit

Du bist auf der Suche nach einem Nebenjob, weißt aber nicht so recht, was es genau werden soll? Kein Problem: Wir wollen dich inspirieren und stellen dir drei Möglichkeiten vor, wie du während des Lehramtsstudiums Geld verdienen und gleichzeitig wichtige Kompetenzen erlernen kannst. Zudem erfährst du, wie du am besten bei der Suche nach einem Nebenjob vorgehst.

Praxiserfahrungen im Lehramtsstudium mit Nebenjobs sammeln
Abbildung 1: Drei Nebenjobs für Lehramtsstudierende mit Praxisbezug

Unser Tipp: Die Ausbildung zur Lehrkraft ist in Deutschland genau geregelt und es gibt kein duales Lehramtsstudium. Wem es wichtig ist, gleich von Anfang an einen Einblick in die Praxis zu werfen, muss nicht gleich den Sand in den Kopf stecken. Auch ohne mehrere Semester im Studium kann es gelingen, in einer Schule Fuß zu fassen und hilfreiche Erfahrungen zu sammeln. Referendarin Jessy schildert in einem Erfahrungsbericht, wie ihr das gelungen ist.

Nachhilfelehrer*in

Als Nachhilfelehrer*in kannst du individuell auf einzelne Schüler*innen eingehen. Du hilfst ihnen bei den Hausaufgaben, bereitest sie auf Prüfungen vor und wiederholst mit ihnen Inhalte aus dem Unterricht. Wichtig ist, dass du geduldig und empathisch bist, um die jeweiligen Verständnisprobleme zu klären. Zudem solltest du in der Lage sein, komplizierte Dinge einfach zu erklären, und deinen Schützling zu motivieren, am Ball zu bleiben.

Um als Nachhilfelehrer*in durchzustarten, stehen dir drei mögliche Wege zur Auswahl:

  • Grundlegend kannst du privaten Nachhilfeunterricht anbieten und dich selbst um Schüler*innen kümmern, denen du Nachhilfe geben kannst. Dafür musst du aber selbstständig tätig sein und eine Steuererklärung abgeben.
  • Alternativ kannst du im Rahmen eines Minijobs bei einer Nachhilfeplattform Damit hast du ein regelmäßiges Einkommen, aber eben nur 450 Euro pro Monat.
  • Außerdem besteht die Option, als Angestellte*r bei einem Nachhilfeinstitut tätig zu sein. Damit verdienst du pro Stunde zwar meist weniger, als wenn du privat unterrichtest, aber du hast weniger bürokratischen Aufwand und ein monatliches Einkommen.

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Hier kannst du dich bewerben.

Vertretungslehrer*in

Als Vertretungs- oder auch Aushilfslehrer*in wirst du für einen begrenzten Zeitraum eingesetzt, wenn die eigentliche Lehrkraft aufgrund von Elternzeit oder einer langfristigen Erkrankung ausfällt. In manchen Fällen wird man auch kurzfristig eingesetzt, um spontan für eine ausgefallene Lehrkraft einzuspringen.

Je nach Bundesland sind die Voraussetzungen für die Arbeit als Aushilfslehrer*in unterschiedlich, aber im Endeffekt entscheidet die Schulleitung, wer die Vertretung übernimmt. Auch als Student*in kannst du dich auf die Stelle bewerben. Jedoch solltest du dir sicher sein, dass du die Verantwortung für eine normale Unterrichtsstunde tragen kannst. Oft ist eine Stelle als Vertretungslehrer*in insbesondere für Studierende in höheren Fachsemestern empfehlenswert.

Ausgeschriebene Stellen findest du über die jeweiligen Online-Portale der Bundesländer. Du kannst dich entweder online bewerben, oder die Schule deiner Wahl direkt kontaktieren. Daraufhin folgt der typische Bewerbungsprozess.

Betreuungskraft

An Ganztagsschulen kannst du Schüler*innen am Mittag oder Nachmittag betreuen. Die Aufgaben können dabei stark variieren: Von der Hausaufgabenbetreuung, über Unterstützung in der Kantine bis hin zur Betreuung von Sport- und Pausenangeboten ist alles dabei.

Um dich als Betreuungskraft zu bewerben, kannst du direkt bei einer Schule nachfragen, wer Ansprechpartner*in dafür ist, ob überhaupt Bedarf besteht und welche Aufgaben zu erfüllen sind. Allgemein hast du die Möglichkeit, mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. In der Regel gibt es keine Voraussetzungen für die Bewerbung um eine Stelle als Betreuungskraft.

Vor- und Nachteile von Nebenjobs für angehende Lehrer*innen

Neben den aufgezählten Nebenjobs gibt es natürlich noch die typischen Studierendenjobs im Gastro-Bereich, als Werkstudent*in oder als Promoter*in. Bei diesen Nebenjobs lehrst du vielleicht nicht, aber du kannst trotzdem wichtige Kompetenzen erlernen. Dazu gehören beispielsweise mehr Verantwortungsbewusstsein, Stressresistenz und ein größeres Selbstbewusstsein.

Nichtsdestotrotz bringen Nebenjobs mit Lehrtätigkeit große Vorteile mit sich. Obwohl das Lehramtsstudium einige Praxisphasen beinhaltet, fühlt sich das Referendariat oft wie ein Sprung ins kalte Wasser an. Wenn du bereits im Studium einen Nebenjob hast, bei dem du dich als Lehrer*in ausprobieren kannst, können diese Erfahrungen hilfreich sein.

Im Großen und Ganzen haben Nebenjobs aber nicht nur Vorteile. Bei deiner Entscheidung solltest du die folgenden Vor- und Nachteile berücksichtigen.

Vorteile eines Nebenjobs mit Praxisbezug

  • Zusätzliches Einkommen
  • Wertvolle Erfahrungen
  • Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten besser einzuschätzen und zu verbessern

Nachteile eines Nebenjobs mit Praxisbezug

  • Weniger Zeit, um dich auf das Studium zu konzentrieren
  • Steuerfreibetrag sollte nicht überschritten werden
  • Gegebenenfalls Einfluss auf den Krankenversicherungsbeitrag und die Höhe der BAföG-Zuwendungen

Fazit: Sammle mit einem Nebenjob im Lehramtsstudium wertvolle Erfahrungen

Ein Nebenjob im Studium ist eine einmalige Gelegenheit: Damit kannst du nicht nur Geld verdienen, sondern gleichzeitig wertvolle Kompetenzen erwerben. Vor allem ein Nebenjob mit Lehrtätigkeit bringt dich dabei auch in deinem Studium voran. Du kannst deine Fähigkeiten als Lehrer*in verbessern und dich so auf dein Referendariat vorbereiten. Egal ob als Nachhilfelehrer*in, Vertretungslehrer*in oder Betreuungskraft – die Erfahrungen, die du sammeln wirst, werden dir den Berufseinstieg erleichtern und sind die Zeit im Studium mehr als wert.

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