Referendariat: Der Besuch beim Amtsarzt oder der Amtsärztin

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Im Rahmen der Ausbildung zur Lehrkraft gilt es nicht nur Prüfungen zu absolvieren und den Unterricht zu gestalten. Als Vorbereitung für das Referendariat musst du auch zum Amtsarzt oder zur Amtsärztin, der oder die dich auf deine Eignung als Lehrkraft hin durchcheckt. Diese Untersuchung wird in vielen Foren diskutiert und löst bei vielen Anwärter*innen fürs Referendariat ein mulmiges Gefühl aus. Aber keine Sorge: Wir erklären dir, wie du dich am besten auf den Termin beim Amtsarzt vorbereitest.

©unsplash / impulsq
Der Besuch beim Amtsarzt oder der Amtsärztin

Amtsärztliche Untersuchung für angehende Lehrer*innen

Der Weg vom Beginn des Lehramtsstudiums bis hin zur ersten Unterrichtsstunde als fertig gebackene Lehrkraft ist lang und mit vielen Herausforderungen verbunden. Eine Hürde stellt der vorgeschriebene Besuch bei dem Amtsarzt oder der Amtsärztin dar, ohne den du den Lehrberuf nicht ausüben darfst.

Während die Wahl deiner Unterrichtsfächer, deine Leistungen im Studium oder die Unterrichtsgestaltung in deiner Hand liegen, sieht das beim Besuch bei dem Amtsarzt oder der Amtsärztin etwas anders aus. Du kannst zwar auf deine allgemeine Gesundheit achten, bei dem Termin selbst hat der Amtsarzt oder die Amtsärztin die Zügel in der Hand.

Deshalb ist die Unsicherheit bei vielen Lehramtsstudierenden groß. Zusätzlich weiß niemand so richtig, wie der Besuch bei dem Amtsarzt oder der Amtsärztin abläuft. Wir wollen dir einen Teil deiner Unsicherheit nehmen und erklären dir, was dich beim Besuch beim Amtsarzt oder bei der Amtsärztin erwartet.

Der Amtsarzt oder die Amtsärztin prüft deine gesundheitliche Eignung

Der Amtsarzt oder die Amtsärztin prüft deine gesundheitliche Eignung für den angehenden Lehrberuf hinsichtlich einer Verbeamtung. Seine oder ihre Aufgabe ist es, zu prüfen, wie wahrscheinlich eine Dienstunfähigkeit vor Erreichen des gesetzlich vorgeschriebenen Pensionsalters ist.

Im Lehramtsstudium hast du bestimmt schon einiges von der amtsärztlichen Untersuchung gehört. Egal ob ein Amtsarztbesuch mit negativem Ausgang oder willkürlich erscheinende Beurteilungen – besonders die negativen Erfahrungsberichte bleiben im Gedächtnis hängen und sind nicht gerade beruhigend.

Wenn dir die Untersuchung noch bevorsteht, können wir dich beruhigen: Angst ist in den meisten Fällen unnötig.

Kaum Einfluss auf das Untersuchungsergebnis

Wenn der Termin beim Amtsarzt steht, hast du nur noch wenige Möglichkeiten, um das Ergebnis zu beeinflussen. In den Wochen davor solltest du aber auf eine ausgewogene Ernährung achten, Alkohol und Zigaretten möglichst weglassen und regelmäßig Dehnübungen machen.

Individueller Ablauf des Amtsarztbesuchs

Du kannst dich leider nicht auf einen bestimmten Ablauf der amtsärztlichen Untersuchung vorbereiten. Der Ablauf variiert je nach Amtsarzt oder Amtsärztin und von Bundesland zu Bundesland. Ebenso gibt es keine klar definierten Ausschlusskriterien für eine Beamtenlaufbahn, die abgefragt oder untersucht werden.

Sorgen über Body-Maß-Index oder psychotherapeutische Behandlung

Weder ein Body-Maß-Index (BMI), der nicht im Normalbereich liegt, noch eine psychotherapeutische Behandlung führen zwangsläufig dazu, dass du nicht verbeamtet wirst.

Wenn du laut BMI Übergewicht hast (über 30), werden beispielsweise auch andere Gesundheitsaspekte betrachtet. Es wird geprüft, ob andere Faktoren, wie Bluthochdruck oder eine Diabetes-Erkrankung, vorliegen, die eine vorzeitige Entlassung aus dem Dienst zur Folge haben könnten.

Im Fall einer psychotherapeutischen Behandlung spielt zum Beispiel die zugrundeliegende Erkrankung und die resultierende Prognose eine Rolle.

Ablauf der amtsärztlichen Untersuchung

Obwohl sich der Ablauf immer etwas unterscheidet, sind die folgenden drei Schritte eigentlich immer mit dabei:

  1. Gesundheitsfragebogen ausfüllen
  2. Ärztliche Untersuchung samt Tests
  3. Aufklärung über vorbeugende und gesundheitsfördernde Maßnahmen

Inhalte des Fragebogens

Hinweis: Beantworte alle Fragen wahrheitsgemäß und lass keine wichtigen Details aus. Lügen haben nicht nur kurze Beine, sondern können im schlimmsten Fall zu einer Entlassung aus dem Beamtenverhältnis führen.

Inhalte des Fragebogens sind zum Beispiel:

  • Vorerkrankungen
  • Krankenhausaufenthalte
  • Alkohol- und Nikotinkonsum
  • Vorerkrankungen in der Familie
  • Sportliche Betätigung
  • Aktuelle Gesundheitsbeschwerden
  • Schwerbehinderung
  • Einnahme von Medikamenten

Ärztliche Untersuchung

In der darauffolgenden Untersuchung misst der Amtsarzt oder die Amtsärztin einige Werte und testet deine Gesundheit. Bestandteile der Untersuchung können sein:

  • Berechnung des BMI (Gewicht, Alter und Größe)
  • Allgemeinzustand (Abtasten, Abhören, Abklopfen, Reflexe)
  • Blutdruck und Puls
  • Seh- und Hörtest
  • Urinuntersuchung
  • Blutuntersuchung
  • Ruhe-EKG
  • Lungenfunktionstest
  • Beweglichkeit, Gleichgewichtssinn, Orientierung, Koordination

Abschließend belehrt dich der Amtsarzt oder die Amtsärztin über einen gesunden Lebensstil, Schutzimpfungen und psychische Gesundheit. In der Regel erhältst du den Bescheid über deine gesundheitliche Eignung schriftlich.

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