Über die Frage, was guter und was schlechter Unterricht ist, kann man trefflich streiten. Während für den einen guter Unterricht immer darauf hinausläuft, dass der Lehrer quasi verschwindet, ist es für den anderen ein Unterricht mit selbst erstellten Materialien, selbst geklöppelt und laminiert und am besten in einer selbst gemachten Schrift, die mit 10 farbigen Stiften auf das Arbeitsblatt übertragen wurde.
Es ist richtig, dass solche Materialien und auch, dass selbstständiges Arbeiten einen guten Effekt haben können. Aber auch jene Aspekte machen den Unterricht nicht gut. Vielleicht haben die Schüler einen schlechten Tag, vielleicht die Lehrperson. Vielleicht entwickelt sich ein ungeplantes Gespräch, das so lebhaft ist, dass die Schüler das Klingeln überhören.
Will sagen: Unterricht hängt von so vielen Faktoren ab, dass es unmöglich ist, einen einfach auszuschließen. Das gilt in besonderem Maße für Schulbücher. Schulbücher sind heutzutage oftmals ein Zeichen dafür, dass man nicht alles selbst macht. Aber das stimmt nicht. Mit guten Schulbüchern guten Unterricht machen, ist genau so eine Kunst.
Die Zusammenstellung, die Fragen, die Impulse, die Umsetzung, die Sozialformen: All das bleibt ja eine wichtige Aufgabe bei der Vorbereitung, auch mit Buch. Und überhaupt: Was könnte eine bessere Voraussetzung sein als eine Materialsammlung, die von absoluten Experten zusammengestellt worden ist? Wenn man nach dem Referendariat an die Schule kommt, meinen viele, sie müssten in jeder Stunde brillieren. Aber das ist der sichere Weg in den Burnout.
Wenn Arbeit mit dem Buch "schlecht unterrichten" ist, sollten wir vielleicht alle erstmal lernen, wie man schlecht unterrichtet.
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Fantastisch!
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