#Erfahrungsbericht #Auslandspraktikum

#studyteachexplore - Auslandspraktikum in Prag - Erfahrungen aus erster Hand

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(C) jerrykavan / Unsplash

Nach meinem Bachelor musste ein Abenteuer her. Dazu hatte ich zwei Bedingungen: Ab ins Ausland und etwas nützliches für meine Zukunft. Ich suchte ein freiwilliges Praktikum an deutschen Schulen im Ausland. Beim DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) wurde ich fündig – hier stieß ich auf die sogenannten PASCH-Schulen. Diese Schulen gehören zum Netzwerk der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ des Auswärtigen Amts. Trotz der rund 1800 Schulen weltweit, fokussierte ich mich auf Europa. Ich bekam nach ein paar Monaten meine einzige Zusage von der Deuchten Schule Prag. Somit stand fest, dass ich das nächste halbe Jahr in Prag verbringe.

Als nächstes suchte ich eine Unterkunft. Ich habe gute Erfahrungen mit WGs und eine solche suchte ich in Prag. Zufälligerweise fand ich über wg-gesucht.de ein Angebot einer tschechischen Frau, die mittlerweile mit ihrem Ehemann in Deutschland lebt und ihre Prager Wohnung an Studenten untervermietet.

Ende August 2016 verschlug es mich mit Sack und Pack nach Prag. Mein Mitbewohner war ebenfalls Deutscher und wie es der Zufall so wollte, auch er ging die nächsten Monate an die Deutsche Schule Prag. Wir verstanden uns schnell und erkundeten noch am ersten Abend gemeinsam die Stadt.

Am darauffolgenden Montag begann das neue Schuljahr. Die Schule lag etwas außerhalb. 40 Minuten mit Bus und Bahn und ich war dort. Die Deutsche Schule Prag gliedert sich in Kindergarten, Grundschule und Gymnasium. Die Grundschule, in der ich mein Praktikum absolvierte, befand sich im Seitenflügel auf der unteren Etage und bestand aus vier Klassen à 25 Schülerinnen und Schülern.

Am ersten Tag begrüßte mich die Direktorin der Grundschule und stellte mich meinen neuen Kolleginnen vor. Die Lehrer gingen allesamt respektvoll miteinander um und schufen eine entspannte Unterrichtsatmosphäre, die sich auch bei den Kindern bemerkbar machte. Tag für Tag erlebte ich, wie diese angenehme Art die Motivation und Lust der Kinder am Lernen wachsen ließ.

Ich bekam anfangs noch einen individuellen Stundenplan, der mich täglich in verschiedene Klassen einteilte. So gewann ich einen umfassenden Eindruck der gesamten Schule. Meine Tutorin war die Klassenlehrerin einer zweiten Klasse, weshalb ich mich später dann mehr dort aufhielt. Meine Hauptaufgabe bestand in der Unterrichtsbegleitung. Ich war gemeinsam mit dem Klassenlehrer und in den meisten Fällen einer weiteren Erzieherin im Klassenraum, beobachtete den Unterricht und unterstützte die Schüler. Ich machte oftmals individuelle Lese- oder Rechenübungen mit Schülern oder arbeitete mit Gruppen von Schülern, die Hilfe bei komplexen Aufgaben benötigten. Je niedriger die Jahrgangsstufe, desto mehr hatte ich zu tun. Die Erstklässler mussten bei fast allen Aufgaben unterstützt werden, wohingegen die Viertklässler vieles selbstständig erledigten und kaum Fragen stellten. Außerdem half ich den Klassenlehrerinnen auch bei der Vor- sowie Nachbereitung ihrer Unterrichtsstunden. Ich kopierte oder fertigte Arbeitsmaterialien an und half bei der Auswertung von Schüleraufgaben. Meine Hilfe wurde stets gewürdigt und mit der Zeit wurden mir immer verantwortungsvollere Aufgaben übertragen, sodass ich letztendlich einzelne Unterrichtsstunden planen und unterrichten durfte. Nach dem Unterricht unterstützte ich täglich die zwei Erzieherinnen bei Spiel und Spaß in der Nachmittagsbetreuung. All diese Aufgaben haben mir viel Spaß gemacht und ich habe die Kinder sowie meine Kollegen in diesen Monaten sehr lieb gewonnen.

Auch außerhalb des Praktikums verbrachte ich ein paar wunderbare Monate in Prag. Ich lernte durch diverse Erasmus Treffen viele internationale, jedoch hauptsächlich deutsche Studenten kennen und traf mich abends sowie am Wochenende mit ihnen. Wir gingen in Museen, machten Städtetrips ins Um- und Ausland (Slowakei, Polen, Ungarn), feierten in Kneipen und Clubs, genossen preiswertes tschechische Bier und fühlten uns immer „einheimischer“. So kam es, dass Prag in dieser ach so kurzen Zeit, wie eine zweite Heimat für mich wurde!

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