#Erfahrungsbericht #Auslandspraktikum

#studyteachexplore - Erfahrungen zum Auslandspraktikum in Málaga

Uhr
(C) bekmanis / Unsplash

In einem anderen Land zu unterrichten ist eine spannende Erfahrung. Ich selbst war etwa ein Halbjahr an einer deutschen Schule in Spanien. Seitdem habe ich auf vieles einen anderen Blickwinkel.
Es bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, eine solche Auslandserfahrung zu machen. Work and Travel oder ein Au Pair Aufenthalt sind nur zwei Optionen. Wenn Du den Aufenthalt mit Deinem Studium verbinden möchtest, wird es schwieriger. Du kannst für ein Auslandssemester zwar an eine andere Uni, allerdings ist es besonders im Lehramtsbereich schwierig, sich die Kurse anrechnen zu lassen.

Eine weitere Möglichkeit ist das Praktikum an einer Schule im Ausland. Das habe ich gemacht und darüber möchte ich Dir hier berichten. Diese Tipps sollen Dir einen Eindruck vermitteln und Dich auf eine spannende Zeit vorbereiten:

Schule finden

Zuerst solltest Du Dir die Frage stell, wohin es gehen soll. Deutsche Schulen lassen sich in so ziemlich jedem Land der Welt finden. Dazu empfehle ich Dir diese interaktive Weltkarte mit allen deutschen Schulen im Ausland: http://weltkarte.pasch-net.de Hier sind auch die Schulen verzeichnet, die nicht als offizielle deutsche Auslandsschulen gelten, aber einen deutschen Schwerpunkt haben oder vom Goethe-Institut gefördert werden. Auf der Weltkarte sind die Homepages der einzelnen Schulen verlinkt, sodass Du Dir direkt ein Bild von der Schule machen kannst.

Hast Du eine Schule gefunden, die Dich interessiert, lassen sich auf der Homepage meist alle Informationen finden, die die Schule von zukünftigen Praktikanten in ihrer Bewerbung erwartet.

Finanzierung

Da Schulpraktika meist nicht vergütet werden, stellt sich die Frage, wie Du Dein Auslandsaufenthalt finanzierst.
Je nachdem welches Land Du Dir ausgesucht hast, gibt es Unterschiede. In Europa werden Praktika beispielsweise durch Erasmus gefördert, was eine große Hilfe ist. Zudem kannst Du Dich für ein Praktikumsstipendium beim DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) bewerben.
Wenn es Dich in ein Land außerhalb Europas zieht, wie zum Beispiel in die USA, dann kannst Du Unterstützung durch das PROMOS-Programm beantragen.

Wohnen

So ein Auslandspraktikum erfordert einiges an Vorbereitung. Wenn es in ein Land außerhalb der EU geht, musst Du Dich um ein Visum oder auch ein ausländisches Konto kümmern – je nachdem bei welcher Bank Du bist. Und wo willst Du während Deines Praktikums wohnen? In Spanien ist es üblich, sich Wohnungen oder WGs vor Ort anzuschauen. Damit sparst Du Dir eventuell schlechte Erfahrungen. Deshalb ist es besser, sich die ersten Tage in einem Hostel einzuquartieren und vor Ort auf die Suche zu gehen.

Erfahrungen vor Ort

Die Schülerschaft der deutschen Schulen ist vielfältig. Einige kommen aus Deutschland und halten sich nur für einen bestimmten Zeitraum in dem jeweiligen Land auf. Andere Kinder wachsen dort auf und sollen die deutsche Sprache lernen und einen deutschen Abschluss machen.

Ich hatte viel Spaß. Die Arbeit hat sich zum Teil sehr von den Schulen in Deutschland unterschieden und in anderen Bereichen aber auch sehr geähnelt.
Da die Schule nach dem deutschen Lehrplan unterrichtet und die Unterrichtssprache Deutsch ist, ist sie für viele Kinder die einzige Möglichkeit mit der deutschen Sprache in Kontakt zu kommen. Deshalb muss bei der Unterrichtsplanung sehr viel Aufmerksamkeit darauf verwendet werden, alle Wörter der Aufgabenstellung zu erklären oder immer wieder die Aussprache verschiedener Wörter zu üben.
Ein weiterer Unterschied ist, dass in einer Auslandsschule mindestens zwei große Kulturen aufeinandertreffen. So wurde zum Beispiel an der deutschen Schule in Spanien ein Weihnachtsmarkt veranstaltet und eine Feier zu den „Reyes Magos“ (die Heiligen Drei Könige, die in Spanien den Kindern die Geschenke bringen). Dabei war es sehr spannend zu sehen, wie beide Kulturen miteinander verbunden werden und wie sich die Kinder in beiden Kulturen automatisch zurecht finden.
Ich hatte die Möglichkeit mich in der Schule auszuprobieren. Ich durfte meine eigenen Unterrichtsstunden in all meinen Fächern in unterschiedlichen Klassenstufen halten. Dabei saß immer eine erfahrenere Lehrkraft hinten im Klassenraum und hat mir hinterher ausführliches Feedback über den Unterricht gegeben. Das hat mir sehr geholfen.

Freizeit

Abseits des Schulalltags findet natürlich auch noch ein Leben statt. Du hast viel Zeit, um Land und Leute kennenzulernen.
Dadurch dass Auslandsschulen meist große Schulen sind, die den Kindergarten, die Grundschule und die weiterführende Schule einschließen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass zeitgleich mit Dir andere Praktikanten oder Freiwillige dort sind, sehr groß. So findest Du schnell Anschluss.

Wenn Du in eine Universitätsstadt ziehst, hast Du die Möglichkeit über Uni-Veranstaltungen, junge Locals kennenzulernen – was sehr viel Spaß macht und sich sehr gut auf die Sprachkenntnisse auswirkt.

Fazit

Das Praktikum an einer Schule im Ausland kann ich Dir nur weiterempfehlen!
Es war sehr interessant, den Unterricht aus einem neuen Blickwinkel kennenzulernen und zu erleben, wie zwei unterschiedliche Kulturen so einfach und effektiv im Schulalltag zusammenfinden. Dass man beim Unterrichten sehr auf die Sprache und die Deutschkenntnisse der Kinder eingehen muss, hat mir weitergeholfen.
Außerdem hat es natürlich viel Spaß gemacht, die verschiedenen Ecken Spaniens kennenzulernen, die Sprache zu lernen und ich habe viele Freunde aus aller Welt kennengelernt, zu denen ich immer noch Kontakt habe.

Du bist Lehramtsstudent*in oder Referendar*in?

Fit4Ref ist eine kostenlose Lehramts-Community. Wir unterstützen dich mit vielen Vorteilen in jeder Phase auf deinem Weg zur Lehrtätigkeit. Sichere dir als LA-Student*in oder Referendar*in den Zugang zur Mediathek, der umfangreichen Unterrichtsmaterialdatenbank und vielen weiteren Vorteilen.

Weitere Vorteile entdecken
Kommentare
Es gibt noch keine Kommentare. Mach den Anfang! ;)