Frische Köpfe dank Bewegungspausen im Unterricht

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Bewegungspausen während des Unterrichts erhöhen die Konzentration

Die Blicke wandern sehnsüchtig nach draußen, die Schüler*innen rutschen nervös auf den Stühlen hin und her, und die Geräuschkulisse wird von Tuscheln und Kichern bestimmt: Jede Lehrkraft kennt die klassischen Anzeichen für Unruhe. Wenn Ermahnungen keine Wirkung zeigen, ist es spätestens jetzt Zeit für eine Bewegungspause.

Bewegungspausen sind kurze Unterbrechungen des regulären Unterrichts, in denen sich die Schüler*innen im Klassenzimmer bewegen und erholen können. Dazu kannst du zum Beispiel Bewegungsspiele und -lieder, Fitness- und Dehnübungen, Koordinations- und Konzentrationsspiele oder Entspannungsübungen anleiten.

Bewegungspausen für den Unterricht 🏃

Vorteile von Bewegungspausen im Unterricht

Studien belegen, dass fünfminütige Bewegungspausen die Konzentration und die Aufmerksamkeit fördern. Dadurch verbessert sich die Leistungsfähigkeit der Schüler*innen, es gibt weniger Unterrichtsstörungen und eine insgesamt bessere Lernatmosphäre. Gleichzeitig hat die Bewegung weitere Vorteile:

  • Sorgt für eine bessere Stimmung
  • Fördert den Muskelaufbau
  • Hilft dabei, Stress abzubauen
  • Aktiviert den Stoffwechsel und stärkt das Immunsystem
  • Verbessert die Gehirnfunktion
Vorteile von Bewegungspausen im Unterricht 🏃
Abbildung 1: Vorteile von Bewegungspausen im Unterricht (eigene Darstellung)

Der richtige Moment für Bewegungspausen

Bewegungspausen kannst du mit wenig Aufwand in den Unterricht einbinden. Damit die Umsetzung reibungslos läuft, führst du sie am besten als Ritual ein. Durch regelmäßige Wiederholungen wissen deine Schüler*innen, was kommt, und es gibt weniger Erklärungsbedarf.

Du solltest du den Zeitpunkt für eine Bewegungspause passend auswählen. Sie sind zum Beispiel nach längeren Phasen des Sitzens oder konzentrierten Lernens sinnvoll. Ebenso eignen sie sich zu Beginn einer neuen Lerneinheit, nach einem bestimmten Zeitintervall (beispielsweise beim Verwenden der Pomodoro-Technik) oder bei nachlassender Konzentration.

Darüber hinaus ist es wichtig, die Bewegungspause auf die Bedürfnisse der Schüler*innen abzustimmen. Hier sind ein paar Beispiele:

  • Unterrichtsbeginn: Konzentrationsübungen oder Koordinationsspiele können helfen, damit die Schüler*innen in Schwung kommen und bereit sind, neue Inhalte aufzunehmen.
  • Zwischendurch: Bei Unruhe im Klassenzimmer bieten sich Bewegungsspiele an, um die überschüssige Energie deiner Schüler*innen abzubauen.
  • Vor Klausuren: Entspannungsübungen, zum Beispiel mit Dehn- oder Yogaübungen, helfen dabei, die Muskeln zu lockern, Stress abzubauen und klare Gedanken zu fassen.

Unser Tipp: Durch das Üben unter realistischen Bedingungen, zum Beispiel mit Probeklausuren oder einer Präsentation vor der Familie, kannst du dich besser auf Prüfungssituationen vorbereiten. Je vertrauter dir die Situation vorkommt, desto weniger Raum bleibt für Unsicherheit und Angst.

6 Ideen für Bewegungspausen im Unterricht

Frische Köpfe und mehr Energie im Handumdrehen: Wir haben 7 Ideen für dich, welche Bewegungspausen du kinderleicht im Unterricht einbinden kannst. Bedenke dabei aber, dass die Bewegungspause zur Klassenstufe und den Bedürfnissen deiner Schüler*innen passen sollte.

Obstsalat

Für diesen Klassiker setzen sich die Schüler*innen in einen Stuhlkreis. Eine Person steht in der Mitte. Dann zählen alle im Sitzkreis durch, aber anstatt von Zahlen werden Obstsorten wie zum Beispiel Apfel, Kirsche und Banane genannt.

Anschließend fragst du als Spielleitung: Was kommt in den Obstsalat? Daraufhin ruft die Person in der Mitte eine Obstsorte und alle mit dieser Sorte müssen miteinander den Platz tauschen. Die Person in der Mitte sucht sich ebenfalls einen freien Stuhl. Somit bleibt eine andere Person in der Mitte übrig und ruft als nächstes eine Obstsorte aus.

Die Regeln sind einfach: Niemand setzt sich wieder auf den Stuhl, auf dem man zuvor saß. Wenn jemand „Obstsalat“ ruft, müssen alle aufstehen und sich einen neuen Platz suchen.

Kommando Pimperle

Für Kommando Pimperle bleiben alle an ihrem Platz sitzen. Als Lehrkraft übernimmst du die Rolle als „Kommandant Pimperle“, der den Schüler*innen die Kommandos erteilt. Dazu zählen:

  • Kommando Pimperle: mit dem Zeigefinger auf den Tisch klopfen
  • Kommando Flach: die Handinnenfläche flach auf den Tisch legen
  • Kommando Faust: die Fäuste auf den Tisch legen

Wichtig ist, dass die Befehle nur befolgt werden dürfen, wenn du das Wort Kommando sagst. Sagst du beispielsweise nur Faust, zählt dies nicht als Befehl. Um etwas mehr Bewegung reinzubringen, könnt ihr weitere Kommandos wie beispielsweise „Kommando Rücken: auf den Rücken legen“ hinzufügen.

Brain Breaks auf YouTube

Wer einen Beamer oder Bildschirm zu Verfügung hat, kann Brain Breaks auf YouTube einbinden. Wie zum Beispiel Super Mario Runs, Minions Freeze Dance oder Level Up. Dafür sollten sich die Schüler*innen an ihrem Platz und hinter ihren Stühlen hinstellen. Und schon kann es losgehen!

Bewegungs-Memory

Für dieses Bewegungsspiel verlassen bis zu zwei Schüler*innen das Klassenzimmer und warten vor der Tür. In der Zwischenzeit finden sich die restlichen Schüler*innen in Paaren zusammen und einigen sich auf eine Bewegung. Danach dürfen die Schüler*innen vor der Tür reinkommen und müssen die passenden Paare finden. Auf wen gezeigt wird, der oder die muss aufstehen und seine Bewegung vorführen.

Yoga-Würfel

Mithilfe eines großen Schaumstoffwürfels kannst du ebenfalls für Abwechslung im Unterricht sorgen. Für die Zahlen 1-6 auf dem Würfel wird eine Yoga-Übung festgelegt. Dann würfelt eine Person und alle führen die entsprechende Übung aus.

Alternativ zu Yoga-Übungen kann natürlich auch eine andere Fitnessübung, wie zum Beispiel Ampelmänner, Kniebeugen oder Hüpfen, gewählt werden.

Bewegungsgeschichten

Bewegungsgeschichten sind kurze Erzählungen, die die Schüler*innen aktiv mit Bewegungen begleiten. Sie fördern Motorik, Konzentration und Fantasie. Die Geschichte sollte passende Bewegungen klar benennen oder einfache Anweisungen für die Schüler*innen enthalten. Wenn ihr im Regenwald unterwegs seid, könnt ihr zum Beispiel durch den dichten Dschungel schleichen (langsame, vorsichtige Schritte) oder wie ein Affe von Ast zu Ast springen (Hüpfen auf der Stelle).

Unser Tipp: Du musst dir keine eigene Bewegungsgeschichte ausdenken. Passende Materialien findest du zum Beispiel in unserer kostenlosen Unterrichtsmaterialdatenbank.

Fazit: Bewegungspausen für eine bessere Lernatmosphäre

Bewegungspausen erleichtern deinen Schüler*innen und dir den Schulalltag. Sie verbessern die Konzentration der Schüler*innen und fördern so die Lernatmosphäre im Unterricht. Zudem helfen sie dabei, den natürlichen Bewegungsdrang der Schüler*innen zu stillen, ihren Kreislauf zu aktivieren und dadurch ihre Aufmerksamkeit zu steigern. Egal ob Energiekick, Stressabbau oder Konzentrations-Boost: Mit der passenden Bewegungspause wie zum Beispiel Bewegungsspielen, Entspannungsübungen oder Koordinationsübungen kannst du deine Schüler*innen abholen und auf ihre Bedürfnisse eingehen.

FAQ zu Bewegungspausen im Unterricht

Was ist eine Bewegungspause?

Eine Bewegungspause ist eine kurze Unterbrechung des Unterrichts, in der sich Schüler*innen aktiv bewegen, um ihre Konzentration und Aufmerksamkeit zu fördern.

Wie lange sollte eine Bewegungspause dauern?

Idealerweise dauert eine Bewegungspause etwa 5 Minuten. Bereits kurze Bewegungseinheiten können nachweislich die Leistungsfähigkeit steigern und für eine bessere Lernatmosphäre sorgen.

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