Berufsschullehramt

Lesezeit:  11 Minuten
Letztes Update:  07.02.2024

Im Berufsschullehramt erteilt ihr an einer beruflichen Schule – je nach euren Studienfächern - neben allgemeinbildendem insbesondere berufstheoretischen und/oder berufspraktischen Unterricht. Der Schwerpunkt liegt klar bei beruflich relevanten Kenntnissen zur Ergänzung der praktischen Ausbildung. Eure Schülerinnen und Schüler haben bereits eine weiterführende Schule besucht und unterliegen u. U. nur noch eingeschränkt der Schulpflicht. Es sind meistens Azubis in verschiedensten Berufen. Das können angehende Bankkaufleute sein, ebenso Azubis im handwerklichen Bereich oder aus der Fachinformatik.

Berufsschullehramt studieren

Nach dem Studium Berufsschullehramt habt ihr es mit unterschiedlichen Bildungsgraden zu tun

Ihr habt mit unterschiedlichsten Leistungs- und Bildungsgraden zu tun. Ihr könnt an Berufsschulen, Berufsfachschulen, Fachakademien, Fachoberschulen, am Berufskolleg und beruflichen Gymnasien unterrichten. Auch dieses Lehramt erfordert viel Flexibilität und bietet viele Möglichkeiten. Lehrkräfte werden gesucht, das Lehramt an Berufsschulen ist also ein Lehramt mit Zukunft!

Voraussetzungen und Studienstrukturen für das Berufsschullehramt

Grundsätzlich brauchst du die allgemeine Hochschulreife bzw. das Abitur, um Berufsschullehramt studieren zu können. Zwischen den Bundesländern gibt es jede auch Ausnahmen. Das Bildungssystem in Deutschland und damit auch das Berufsschullehramt wird zwar grundsätzlich vereinheitlicht, dennoch gibt es immer noch spezifische Voraussetzungen für die einzelnen Bundesländer. Wenn du also keinen keine allgemeine Hochschulreife bzw. Abitur vorweisen kannst, gibt es als sogenannter „beruflich Qualifiziert“ immer noch die Möglichkeit über eine berufliche Weiterbildung oder die passende Ausbildung z.B. als Techniker, Meister oder Fachwirt, am Ende doch Berufsschullehramt zu studieren.

Zunächst musst du dich jedoch für das Studium bewerben. Hier hängt der Zeitraum der Bewerbung davon ab, ob dein Studium zulassungsbeschränkt ist, oder nicht. Das ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Sollte deine Studiengang zulassungsbeschränkt sein, gibt es meistens einen Bewerbungszeitraum bis ca. 3 Monate vor Semesterbeginn. Das heißt bei einem Semesterbeginn im April, solltest du dich bis spätestens Januar bewerben. Startet das Semester im Oktober (Wintersemester) solltest du dich bis spätestens im Juli um die Bewerbung kümmern. Ist das Studium auf Berufsschullehramt zulassungsfrei, kannst du dich vor dem Beginn des Semesters einschreiben und erhältst einen Studienplatz. Das solltest du nach Möglichkeit auch früh erledigen, falls du hierfür deiner Uni noch Unterlagen zusenden musst.

Der Studiengang Berufspädagogik/Technikpädagogik ist nur im geringen Maße zulassungsbeschränkt. Der Zugang zum Berufsschullehramt ist auch auf anderen Wegen möglich, auch als sogenannter Quereinsteiger. So können z. B. auch Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen, die in der Wirtschaft tätig waren, an einer Berufsschule unterrichten, wenn sie sich zu einer pädagogischen Weiterbildung verpflichten. Je nach Bundesland gestalten sich die Verfahren unterschiedlich.

Weitergehende Informationen erhaltet ihr u. a. hier:

Grundsätzlich ist die Dauer des Studiums auf Berufsschullehramt bei 10 Semestern. Davon sind 6 Semester im Bachelor und 4 Semester im Master. Im Anschluss daran beginnt der sogenannte „Vorbereitungsdienst“ bzw. das Referendariat. Dieses hat je nach Bundesland eine Dauer von 18 bis 24 Monaten. Während deiner Zeit im Referendariat sammelst du Praxiserfahrung nach dem eher theoretischen Studium. Der Ablauf dieses „Vorbereitungsdienstes“ ist in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich. Entsprechend des Aufbaus der Studiengänge in den verschiedenen Lehramtstypen erfolgt die praktische Ausbildung der Referendarinnen und Referendare. Die Ausbildung erfolgt dabei zum einen im Studienseminar und zum anderen im praktischen Einsatz in der Schule. In der Regel wirst du dann als Berufsschullehrer*in verbeamtet, sobald du nach dem Lehramtsstudium dein Referendariat abgeschlossen hast und die Prüfung zum zweiten Staatsexamen bestanden hast.

Inhalte des Studiums Berufsschullehramt

Im Studium Berufsschullehramt hast du verschiedene Fächer zur Auswahl von denen du dich in der Regel für zwei entscheidest und miteinander kombinierst. Du hast damit die Möglichkeit die Kombination der Fächer deinen Interessen und Stärken anzupassen. Du solltest hierbei grundsätzlich zwischen den beruflichen und den allgemeinen Fachrichtungen unterscheiden. Unter letzteren sind allgemeine berufsunabhängige Schulungsfächer wie Mathe, Deutsch oder Englisch gemeint. Im Studium kannst du zum Beispiel zwei berufliche Fachrichtungen auswählen, in denen du deine Schüler*innen ausbildest wie beispielsweise Elektrotechnik oder Maschinenbau. Alternativ kannst du dich für zwei allgemeine Unterrichtsfächer wie Mathe oder Englisch entscheiden. Auch sonderpädagogische Fächer wie soziale und emotionale Entwicklung kommen nicht zu kurz. Zusätzlich zu den Unterrichtsfächern wählst du spezielle Vorlesungen für Berufsschullehrer*innen zum Thema Berufspädagogik, Fachdidaktik und Bildungswissenschaften. Zudem wird Deutsch für Schüler*innen mit Zuwanderungshintergrund angeboten. Mit dieser Kombination eignest du die die nötigen Fähigkeiten an, um den unterschiedlichen Schülern*innen der Klasse die Inhalte nach besten Möglichkeiten näher zu bringen und mögliche Konfliktsituationen zu lösen. Darüber hinaus erlernst du, wie du dich den Schülern*innen aus unterschiedlichsten Kulturkreisen gegenüber verhältst. Das macht den Alltag als Berufsschullehrer*in zu einer besonderen und gesellschaftlich relevanten beruflichen Herausforderung.

Gehalt im Berufsschullehramt

Nach dem Studium und Referendariat hast du als fertige*r Berufsschullehrer*in die Chance auf eine Verbeamtung. In diesem Falle bist du bei der Besoldung der Gruppe A 13 zugeordnet. Hierbei gibt es regionale Unterschiede. Je nach Bundesland verdienst du zwischen ca. 4600 € in Bayern und 3900 € in Mecklenburg-Vorpommern als Einstiegsgehalt. Mit zunehmender Berufserfahrung steigt als Berufsschullehrer*in auch automatisch dein Gehalt. Hier ist sogar eine Besoldung von über 5000 € monatlich möglich.

Anders sieht es aus, wenn du die Voraussetzungen für eine Verbeamtung nicht erfüllst oder zum Zeitpunkt der Einstellung keine Planstelle frei ist. In diesem Fall wirst du nach dem Tarifvertrag für die Länder bezahlt und bist in einem unbefristeten Angestelltenverhältnis tätig. In diesem Fall erhältst du eine Vergütung nach der Entgeltgruppe E13 und kannst mit einem durchschnittlichen Gehalt von ca. 4100 € bis ca. 5900 € brutto monatlich rechnen. Bedenke hier aber, dass die Gesamtabzüge höher sind als bei einer Verbeamtung.

Lehrermobilität

Was bedeutet Lehrermobilität? Aufgrund der unterschiedlichen Strukturen ist es nicht immer einfach, im Berufsleben das Bundesland zu wechseln und es gibt viel zu berücksichtigen. Solltest du beabsichtigen, für das Berufsschullehramt das Bundesland zu wechseln, gibt es einiges zu berücksichtigen. Näheres erfahrt ihr unter unserer Rubrik Lehrermobilität.

Einstellungschancen

Die Einstellungschancen nach dem Studium Berufsschullehramt hängen sowohl in Bezug auf den Eintritt in das Referendariat als auch auf die Einstellung in den Schuldienst von den individuellen Voraussetzungen, der Bewerberlage und dem jeweiligen Bedarf ab. Dieser unterliegt regional, aber auch bezüglich der Unterrichtsfächer und der Lehrämter oft starken Schwankungen, sodass verbindliche Aussagen generell nur von der zuständigen Stelle nach Vorlage der entsprechenden Unterlagen erteilt werden können. Wie die Chancen in den nächsten Jahren generell stehen, eine Referendariats- oder Lehrerstelle zu erhalten, könnt ihr unter den statistischen Veröffentlichungen des Kultusministeriums nachlesen.

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