Lehramt an Realschulen vs. anderen Schultypen
Auch die Realschule bzw. Mittelschule ist eine weiterführende Schule und die Lehrer*innen erteilen im Lehramt an Realschulen erweiterten allgemeinbildenden Unterricht. Praxis- und Theorievermittlung stehen im Vordergrund. Hier hast du die Möglichkeit, die Kompetenzen deiner Schüler*innen individuell weiterzuentwickeln, damit sie über den Hauptschulabschluss hinaus einen mittleren Schulabschluss erwerben. Bei entsprechend guten Leistungen kann auch die Berechtigung zum Besuch einer gymnasialen Oberstufe erreicht werden. Durch z. B. Ergänzungsstunden und abgestimmten Unterricht könnt ihr die individuelle Entwicklung eurer Schüler*innen maßgeblich fördern.
Im Lehramt Realschule seid ihr in der Lage, auch an Internaten, Schüler*innenheimen oder Volkshochschulen zu unterrichten. Das Lehramt Realschule unterscheidet sich also durchaus von anderen Lehramtsstudien.
Voraussetzungen für das Lehramt Realschule
Das Studium "Lehramt Realschule" ist grundsätzlich zulassungsbeschränkt. Das bedeutet, dass es nur eine begrenzte Anzahl an Studienplätzen gibt. Wenn es also mehr Bewerber*innen als Plätze für das Lehramt Realschule gibt, werden die Bewerber*innen mittels Auswahlverfahren der Hochschule ausgewählt.
Die Studiengänge sind in den Bundesländern unterschiedlich geregelt, dazu siehst du dir am besten unseren Bundesland-Guide an, in dem du alle näheren Informationen findest. Das Studium ist in der Regel mit dem Lehramt Grund-, Haupt- und Gesamtschule verbunden und wird unter dem Begriff Lehramt Sekundarstufe zusammengefasst. Gegebenenfalls besteht die Möglichkeit der Schwerpunktsetzung. Mehr Informationen zum Aufbau des Lehramtsstudiums für Realschulen findest du unter folgenden Websites:
Studienstrukturen für das Lehramt an Realschulen
Grundsätzlich ist das Lehramt für Realschulen eine Kombination aus dem Studium der Erziehungswissenschaften sowie dem Studium zweier Unterrichtsfächer. Neben dem Fachwissen erwirbst du dadurch auch Kompetenzen im Bereich der Didaktik und Pädagogik, sowie der Psychologie. Das Studium dauert in der Regel 10 Semester wobei dieses meistens in Bachelor- und Masterstudium unterteilt ist. In einigen Bundesländern ist dies nicht der Fall, dort schließt du dein Lehramtsstudium für Realschulen noch mit dem Ersten Staatsexamen ab. Der Bachelor umfasst 6 Semester und der Master of Education 4 Semester. Danach erfolgt das Referendariat bzw. der Vorbereitungsdienst, den du an einer Realschule absolvierst. Dieser kann abhängig von Bundesland 12 bis 24 Monate dauern.
Fächerkombinationen für das Lehramt Realschule
Auch die Fächerkombination hängt stark von deiner Hochschule aus, denn nicht an jeder Universität werden die gleichen Fächer angeboten. Deshalb solltest du dich auf jeden Fall zuerst informieren, an welcher Hochschule du welches Fach studieren kannst. An einigen Hochschulen gibt es auch lokale Zulassungsbeschränkungen für bestimmte Fächer oder Fächerkombinationen. Aus diesem Grund spielt die Auswahl der Hochschule ebenso eine große Rolle und vorab Informationen einholen ist unbedingt notwendig. Für einige Unterrichtsfächer wie beispielsweise Sport und Kunst gibt es Eignungsprüfungen, die vor Beginn des Studiums absolviert werden müssen.
Praktika im Lehramt an Realschulen
Im Rahmen deines Lehramtsstudiums für die Realschule musst du auch unterschiedliche Praktika absolvieren. Diese variieren auch je nach Bundesland. Zumeist beginnst du aber mit einem Orientierungspraktikum im Bachelorstudium. Im Master ist meist ein ganzes Praxissemester vorgesehen. Durch die Praxisphasen bzw. die verpflichteten Praktika während des Studiums erhältst du erste Einblicke in den Schulalltag.
Referendariat für das Lehramt Realschule
Nach dem erfolgreichen Abschluss deines Bachelorstudiums bzw. deines Ersten Staatsexamens erfolgt dann die zweite Phase der Lehrer*innenausbildung für die Realschule: das Referendariat. Dieses absolvierst du an einer Realschule sowie einer Seminarschule. Wie bereits erwähnt ist die Dauer des Referendariats vom Bundesland abhängig. In den meisten Bundesländern dauert der Vorbereitungsdienst für Sekundarstufen 18 Monate und gilt somit auch für die Realschule. Dies ist beispielsweise der Fall in Berlin, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Schleswig-Holstein. Am kürzesten ist der Vorbereitungsdienst in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, denn hier hast du bereits nach 12 Monaten das Referendariat absolviert. In Sachsen-Anhalt hingegen benötigst du 16 Monate, in Baden-Württemberg hingegen 19 Monate und in Hessen sogar 21 Monate. Am längsten dauert der Vorbereitungsdienst aber in Bayern und in Thüringen, denn hier benötigst du ganze 24 Monate zur Absolvierung des Referendariats.
Lehrermobilität für das Lehramt Realschule
Solltet ihr im Berufsleben das Bundesland wechseln wollen, gibt es einiges zu berücksichtigen. Grundsätzlich ist es aber möglich nach dem Studium das Referendariat in einem anderen Bundesland zu absolvieren bzw. nach dem Referendariat in ein anderes Bundesland zu wechseln. Näheres erfahrt ihr unter unserer Rubrik Lehrermobilität.
Die Einstellungschancen für das Lehramt Realschule
Lehrer*innen werden grundsätzlich in den nächsten Jahren in vielen Bundesländern gebraucht. Die Einstellungschancen für das Lehramt an Realschulen hängen aber von einigen Faktoren ab. Dies bezieht sich sowohl in Bezug auf den Eintritt in das Referendariat als auch auf die Einstellung in den Schuldienst und hängt von den individuellen Voraussetzungen, der Bewerberlage und dem jeweiligen Bedarf ab. Dieser unterliegt regional, aber auch bezüglich der Unterrichtsfächer und der Lehrämter oft starken Schwankungen, sodass verbindliche Aussagen generell nur von der zuständigen Stelle nach Vorlage der entsprechenden Unterlagen erteilt werden können. Wie die Chancen in den nächsten Jahren generell stehen, eine Referendariats- oder Lehrerstelle zu erhalten, könnt ihr auf der Homepage der Kultusministerkonferenz nachlesen. Demnach ist es ratsam, sich seine Fächerkombination sorgfältig zu überlegen. Auch eine örtliche Flexibilität ist für die Einstellungschancen als Realschullehrer*in von großem Vorteil.
Fazit Lehramt Realschule
Das Lehramtsstudium Realschule gehört zu den Studiengängen für die Sekundarstufe. Wenn du dich für das Lehramt Realschule entscheidest, musst du mindestens zwei Fächer wählen, wobei du dich im Vorhinein über mögliche Fächerkombinationen an unterschiedlichen Hochschulen informieren solltest. Einige Fächer sind zulassungsbeschränkt und setzen einen Eignungstest voraus. Die Dauer des Lehramtsstudiums für Realschulen dauert 10 Semester, je nach Bundesland schließt du mit dem Ersten Staatsexamen oder dem Master of Education ab. Der zweite Teil der Lehrer*innenausbildung für Realschullehrer*innen ist das Referendariat, das du an einer Realschule als auch einer Seminarschule absolvierst. Die Dauer des Vorbereitungsdienstes ist erneut vom Bundesland abhängig. Erst nach positiver Absolvierung des Referendariats kannst du als Realschullehrer*in in den Schuldienst einsteigen.