Grund für die Praxisphasen im Lehramtsstudium
Für das Lehramtsstudium sind die Praxisphasen besonders wichtig, da du hier deine ersten Erfahrungen als Lehrer*in machst und in deinen zukünftigen Job hineinschnuppern kannst. Viele Studierende fühlen sich in ihrer Studienwahl bestätigt und sind sich sicher, dass das ihr Traumjob ist. Andere hingegen erkennen bereits im Praxissemester, dass der Lehrberuf vielleicht doch nicht das Richtige für sie ist und entscheiden sich anschließend für ein anderes Studium. Die Praktika sind aber nicht nur aus diesem Grund wichtig für angehende Lehrer*innen, sondern auch um Feedback von ihren Mentor*innen zu erhalten. Das heißt, dass man sich durch den Praxisbezug der schulpraktischen Studien, respektive des Praxissemesters, eine Eignungsabklärung der potenziellen Lehrkräfte erhofft, die vor allem durch die Unterstützung von (Selbst-)Reflexionsprozessen erfolgen soll. Darüber hinaus sollen im Rahmen der schulpraktischen Studien Beratungen zur Kompetenzentwicklung durch die an der Lehrer*innenausbildung beteiligten Zuständigen dazu beitragen, dass die Studierenden optimal auf die Herausforderungen, die sie an der Schule erwarten, vorbereitet sind. Laut Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 07.03.2013 "Empfehlungen zur Eignungsabklärung in der ersten Phase der Lehrerausbildung", "können den Studierenden spezifische Angebote zur Weiterentwicklung ihrer Stärkenoder zur Beseitigung ihrer Schwächen unterbreitet werden".
Da der Quedlinburger Beschluss 2005 eher generell formuliert war und keine zeitlichen Bestimmungen vorgab, konkretisierte ihn die Kultusministerkonferenz im Jahr 2007 unter anderem zur Verbesserung der Mobilität innerhalb der Bundesländer. Diese einigten sich darauf, dass die Aufnahme in den Schuldienst eine mindestens anderthalbjährigeschulpraktische Ausbildung voraussetzt, wobei der Vorbereitungsdienst, besser bekannt als das Referendariat, eine Mindestdauer von einem Jahr haben muss.
Die Praktika in den einzelnen Bundesländern
Auch bezüglich der ersten Phase der Lehramtsausbildung gibt es bundesweit unterschiedliche Konzeptionen. So haben einige Bundesländer das sogenannte Praxissemester im Masterstudium eingeführt, während andere an den traditionellen Praktika festhalten. Da die Universitäten autonom sind und selbst speziellen Regelungen bezüglich Schwerpunktsetzung und Organisation unterliegen, findet man im Rahmen der länderspezifischen Vorgaben zudem noch eine Vielzahl unterschiedlicher Formen schulpraktischer Studien, auch innerhalb eines Bundeslandes. Es gibt also durchaus Unterschiede an verschiedenen Universitäten im gleichen Bundesland.
Das Referendariat in den einzelnen Bundesländern
So differiert ebenfalls die zweite Phase der Lehramtsausbildung, das Referendariat, innerhalb Deutschlands nicht nur konzeptionell, sondern auch hinsichtlich der Dauer von zwölf Monaten in Sachsen bis zu 24 Monaten in Bayern (in den meisten Bundesländern dauert der Vorbereitungsdienst 18 Monate). Mehr Informationen zur Dauer des Referendariats in den einzelnen Bundesländern findest du im Bundesland-Guide.
Übersicht über die Praxisphasen in den einzelnen Bundesländern
So kann man nicht von DEM Praxissemester sprechen.
Dennoch soll die folgende Zusammenstellung einen kleinen Überblick über die unterschiedlichen Praxissemester der Bundesländer geben, die das Praxissemester in einigen oder gar allen Lehrämtern eingeführt haben:
Praxissemester im Auslandssemester
Einige Universitäten bieten das Praxissemester in Form eines Auslandssemesters an. Dadurch ist es möglich, seine interkulturellen Kompetenzen zu erweitern und weitere wertvolle Erfahrungen im Ausland zu sammeln, die über die Erfahrungen im deutschen System hinausgehen. Da es hierbei spezielle Anforderungen gibt, die unbedingt beachtet werden sollten, ist es empfehlenswert, sich bei Interesse diesbezüglich im Vorfeld genau beraten zu lassen.
Weitere Hinweise zum Praxissemester im Lehramtsstudium
Konkrete Hinweise zu den Praxissemestern findest du auch auf den Seiten der Kultusministerien bzw. der entsprechenden Universitäten.