Grund für die Praxisphasen im Lehramtsstudium
Die Praxisphasen im Lehramtsstudium spielen eine entscheidende Rolle, da sie den Studierenden ermöglichen, erste Erfahrungen im Lehrerberuf zu sammeln und einen realistischen Einblick in ihre zukünftige Tätigkeit zu erhalten. Für viele ist dies eine Bestätigung ihrer Berufswahl, während andere während der Praxisphase feststellen, dass der Lehrberuf nicht ihren Erwartungen entspricht, was zu einer Umschreibung ihres Studienpfades führen kann. Darüber hinaus dienen die Praktika der Eignungsabklärung angehender Lehrkräfte, wobei Selbstreflexion und kompetenzorientierte Beratung im Mittelpunkt stehen. Dies ermöglicht eine zielgerichtete Weiterentwicklung von Stärken und das gezielte Arbeiten an Schwächen. Laut der Kultusministerkonferenz (KMK) können spezifische Angebote zur Förderung der individuellen Stärken oder zur Beseitigung von Schwächen gemacht werden. Im Zuge dessen wurde im Jahr 2007 der Quedlinburger Beschluss präzisiert, der die Anforderungen an die schulpraktische Ausbildung und den Vorbereitungsdienst festlegte. Dieser sieht vor, dass der Vorbereitungsdienst (Referendariat) eine Mindestdauer von einem Jahr umfassen muss, wobei die Dauer je nach Bundesland variiert.
Die Praktika in den einzelnen Bundesländern
Die erste Phase der Lehramtsausbildung ist in Deutschland nicht einheitlich geregelt. Während einige Bundesländer ein verpflichtendes Praxissemester im Master eingeführt haben, setzen andere weiterhin auf traditionelle Praktika. Zudem gestalten die Universitäten ihre schulpraktischen Studien innerhalb der landesspezifischen Vorgaben individuell, sodass sich auch innerhalb eines Bundeslandes deutliche Unterschiede ergeben können.
Der Vorbereitungsdienst in den einzelnen Bundesländern
Auch die zweite Phase der Lehramtsausbildung, der Vorbereitungsdienst, variiert bundesweit sowohl inhaltlich als auch zeitlich. Die Dauer reicht von zwölf Monaten in Sachsen bis zu 24 Monaten in Bayern, wobei er in den meisten Bundesländern 18 Monate umfasst. Weitere Informationen zur Dauer des Vorbereitungsdienstes findest du in unserem Bundesland-Guide.
Übersicht über die Praxisphasen in den einzelnen Bundesländern
Die Gestaltung der Praxisphasen im Lehramtsstudium variiert je nach Bundesland und Universität erheblich. Einige Länder haben spezifische Praxissemester eingeführt, während andere unterschiedliche Praxisphasen vorsehen. Die folgende Übersicht der KMK (Stand: 2022) bietet einen Einblick in die Regelungen der Bundesländer zu Praktika im Lehramtsstudium:
Praxissemester im Auslandssemester
Einige Universitäten ermöglichen es, das Praxissemester im Rahmen eines Auslandssemesters zu absolvieren. Dies bietet die Chance, nicht nur erste Unterrichtserfahrungen zu sammeln, sondern auch die eigene interkulturelle Kompetenz zu erweitern und wertvolle Einblicke in andere Bildungssysteme zu gewinnen.
Da mit einem Praxissemester im Ausland besondere Anforderungen und organisatorische Herausforderungen verbunden sind, ist es ratsam, sich frühzeitig umfassend beraten zu lassen. Eine sorgfältige Planung stellt sicher, dass alle notwendigen Voraussetzungen erfüllt sind und das Semester optimal in den Studienverlauf integriert werden kann.
Weitere Hinweise zum Praxissemester im Lehramtsstudium
Konkrete Informationen zu den Praxissemestern findest du auf den Websites der Kultusministerien sowie der jeweiligen Universitäten. Dort erhältst du detaillierte Hinweise zu Ablauf, Anforderungen und möglichen Schwerpunkten deiner Praxisphase. Eine frühzeitige Recherche hilft dir, die bestmöglichen Optionen für dein Lehramtsstudium zu nutzen.