Wenn du deinem Umfeld davon erzählst, dass du mit deiner Lehramtsausbildung lieber einen alternativen Beruf ausüben willst, reagiert das Umfeld oft schwer schockiert.
"Aber warte doch erstmal ab, vielleicht ...", "Nach so kurzer Zeit kannst du doch nicht sagen, dass ...", "Sicher, dass du es nicht doch schaffst, wenn ...?", "Halte durch, XY hat gesagt ...". So klingen schnell die Sätze der Lieben, die noch nicht ganz glauben wollen, dass du nun fortan kein*e Lehrer*in mehr sein kannst oder willst.
Gerade für diejenigen, die das Referendariat abbrechen oder nicht bestehen, ist diese Zeit besonders schwierig. Häufig braucht man dann ganz viel Kraft – insbesondere, weil meist der kleine Rest Selbstbewusstsein, der sich in den vergangenen Monaten stetig verkleinert hat, wieder gerettet werden muss.
"Wenn ich das nicht kann, kann ich vielleicht gar nichts", "Wer will mich schon nehmen?", "Es gibt doch gar keine alternativen Berufe für mich.", "Ich ende mit Hartz IV auf dem Sofa!".
Dies sind Gedanken, die einem dann häufig im Kopf herumwirbeln und das Leben schwer machen. Es ist eine Art Trauerprozess, sich von der alten Lebensplanung zu verabschieden und neu anzufangen. Glück hat, wer Unterstützung bekommt. Wer in seinem Umfeld keine bekommt oder einfach auch Erfahrungsberichte braucht, sollte sich in Foren umsehen. Empfehlenswert ist die Gruppe "Lehrer auf Abwegen", welche auf Facebook zu finden ist. Wenn du dich in einer solchen Situation befindest, sollte dir auch eins klar werden: Du bist nicht alleine! Du bist nicht die erste Person und auch nicht die Letzte, der das passiert!
Und ja, es darf dir auch wehtun – das ist völlig in Ordnung und auch normal, wenn man einen Misserfolg erlebt. Wichtig ist: positiv bleiben! Denn alles passiert aus einem Grund und wer weiß – vielleicht führt dich genau die Erkenntnis nach dem Referendariat zu deinem wirklichen Traumjob! Denn alternative Berufswege hast du auch nach der Lehramtsausbildung.